Tanzen als Lebensquell für (Straßen)kinder

Eines der Projekte, die wir auf Kuba unterstützt haben, ist „Niños en la frontera“ in der Hauptstadt Havanna, genauer gesagt mitten in dem sozialen Brennpunktviertel „La Lisa“. Dort streunen viele Kinder den Großteil ihres Lebens auf der Straße, ohne elterliche Fürsorge, Struktur oder sonstige kindgemäße Beschäftigung.

Wir trafen die Projektleiterin Marina, die sich den Kindern des Viertels seit über 30 Jahren widmet und ihnen ein zweites Zuhause gibt. Die Kleinen lieben die resolute Power-Frau, obwohl sie auch sehr streng sein kann. Wer in ihrer Truppe mittanzen will, muss auch regelmäßig und ernsthaft die Schule besuchen, sonst spricht Marina bei den Eltern vor und liest ihnen die Leviten. Dafür bekommen die Kinder bei Marina neben mütterlicher Liebe professionellen Tanzunterricht, eine Mahlzeit pro Tag, sind weg von der Straße und fühlen sich voller Stolz als Teil dieser Gemeinschaft. Schon so mancher Zögling Marinas hat es in die professionelle Welt des kubanischen Tanzes geschafft!

Noch bis vor wenigen Jahren hatten die Kinder und Jugendlichen mehrere Auftritte pro Monat, teils in Havanna, teils weiter außerhalb der Hauptstadt – insgesamt waren es über 100 pro Jahr. Für solche Auftritte muss der Transport und die Verpflegung der Kinder bezahlt werden, oft noch eine Musikgruppe, die die kleinen TänzerInnen begleitet.

Derzeit ist aber nicht einmal das Geld für einen einzigen Auftritt im Monat da. Im vergangenen Jahr hatten sie insgesamt lediglich drei Aufführungen. Viele Kinder sind deshalb wieder zurück auf der Straße oder bei ihren Familien, die unter schlimmen Bedingungen leben müssen. Sie verlieren langsam an Frohsinn, weil ihr Lebenselixier, das Tanzen und die Musik, sukzessive aus ihrem Alltag verschwinden.

Die Karawane hat das Vorzeige-Projekt, das einst ein ganzes Brennpunktviertel zu neuen Lebensperspektiven verholfen hat, mit 2.000 Euro unterstützt. Somit konnten wir sicherstellen, dass „Niños en la frontera“ weiterhin existieren darf. Wir haben den Transport, das Essen und die MusikerInnen für ein komplettes Jahr finanziert, damit die Gruppe zumindest an einer Tanz-Veranstaltung pro Monat in und um Havanna teilnehmen kann. Aus diesen Auftritten sammeln alle Beteiligten wieder neuen Lebensmut und können damit ihr ganzes Viertel an dieser guten Energie teilhaben lassen.

Wir sind nach wie vor mit Marina und ihrer Truppe in Kontakt und würden uns freuen, dieses Projekt auch künftig unterstützen zu können.

Unser Spendenkonto:
Karawane der Menschlichkeit
Raiffeisenbank Güssing-Jennersdorf
IBAN: AT14 3302 7000 0002 3408, BIC: RLBBAT2E027
Verwendungszweck „Niños en la frontera“

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