Zuhause unter einer Plane

In Kurdistan leben über 2 Millionen Geflüchtete. Die meisten davon sind Binnenflüchtlinge, die aufgrund von Krieg und radikalislamischen Terrorgruppen ihre Dörfer verlassen mussten. Viele davon sind Jesiden, aber auch zigtausende Syrer*innen haben in Kurdistan Zuflucht gesucht und leben nun in riesengroßen Flüchtlingscamps.

Durchschnittlich leben zwischen 30.000 und 50.000 Menschen in einem Flüchtlingscamp, die meisten von ihnen wohnen dort schon seit ein paar Jahren. Ihre Behausungen sind einfach, bestehen aus Gestängen und Planen oder Containern. Meistens sind es um die 10 m2 für eine Familie: am Boden Teppiche und ein paar Matratzen, ein Regal an der Wand, ein paar Bilder, die an eine bessere Vergangenheit erinnern. Die „Küche“ ist in einem überdachten Zwischenraum von zwei Zelten, mehrere Familien teilen sich diesen Platz, ausgestattet mit ein paar Töpfen und einer Herdplatte.

Während unseres Hilfsprojekts in dieser Region haben wir einige dieser Camps besucht. Im Vergleich zu den Flüchtlingslagern, die wir in anderen Ländern gesehen haben, fällt uns auf, dass diese hier in Kurdistan verhältnismäßig sauber und organisiert sind. Es gibt eine Camp-Verwaltung und ein Müllsystem, manchmal sogar eine Schule. Der Hintergrund dürfte sein, dass diese Camps von Kurd*innen für Kurd*innen organisiert sind.

Viele Binnenflüchtlinge würden zwar gerne wieder in ihre Heimatdörfer zurückgekehren, doch diese sind oftmals völlig zerstört und es gibt dort keine Lebensgrundlage mehr für diese Menschen: keine Arbeit und nur begrenzter Zugang zu grundlegender Versorgung…

Wir wünschen uns Frieden auf der ganzen Welt! Und auch diesen herzlichen Menschen in Kurdistan wünschen wir, dass sie eines Tages endlich zur Ruhe kommen und in Frieden, sowie selbstbestimmt leben dürfen.

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