Rückkehr nach Hause: Unser emotionales Resümee

Vor wenigen Tagen sind wir wieder nach Österreich zurückgekommen und tragen seither ein etwas schwereres Herz mit uns herum… Unser letzter Hilfseinsatz in Calais hatte eine enorme emotionale Bandbreite zu bieten: Einerseits haben wir mit einer sehr professionellen und zielstrebigen NGO vor Ort zusammengearbeitet, wo – trotz allem Fokus auf die Unterstützung der notleidenden Menschen – immer Spaß an der Arbeit und am Zusammensein gegeben war.

Andrerseits verteilten wir genau dann dringend benötigte, wärmende Kleidung als der harte Winter im Norden Frankreichs eingebrochen ist. Und während dicke Schneeflocken vom Himmel tanzten, liefen wir hektisch von Zelt zu Zelt und von Plane zu Plane, um möglichst vielen frierenden Menschen eine warme Decke oder Jacke überreichen zu können. Nach diesem Einsatz konnten wir in unser warmes Quartier zurückkehren. Doch die Bilder im Kopf, die zunehmende Kälte in dieser Nacht und das Wissen, dass Tausende geflüchtete Menschen draußen die Nacht überstehen müssen, ließen uns nicht gut schlafen…

Dennoch ist es immer dieses starke Gefühl, diese schreckliche Unmenschlichkeit nicht akzeptieren zu wollen und können, das uns antreibt. Und dieses Gefühl gibt uns auch die Kraft die traurigen Bilder in den Hintergrund zu drängen und zu sehen, was wir alles gemeinsam bewirken können. Und am Rückweg waren wir uns alle wieder einig, dass jede Minute dieses Hilfsprojekt es wert war, dabei zu sein, sich zu engagieren und zu kämpfen für eine bessere Welt.

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