Polizeiräumung eines wilden Camps am Stadtrand

Eine traurige Geschichte von unserem aktuellen Hilfseinsatz in Calais:
Als wir mit einigen anderen freiwilligen HelferInnen gerade Müll bei einem der vielen wilden Zeltcamps in Calais sammeln, kommen plötzlich 10 Busse an und 50 schwerbewaffnete, finster dreinblickende Polizisten steigen aus. Sie verjagen uns auf unfreundliche Weise mit dem Argument, dass sie hier jetzt eine „Operation“ durchführen müssen. Gemeint ist die Räumung eines kleinen Waldstücks, wo ca. 100 geflüchtete Menschen in Zelten und unter Planen leben müssen.
 
Die Polizei hier in Calais konfisziert regelmäßig das wenige Hab und Gut der Menschen auf der Flucht, um sie abzuschrecken und einzuschüchtern, mit dem Ziel sie in einen dauerhaften Stresszustand zu versetzen. Manchmal werden bei diesen Räumungen auch Menschen aus ihren Zelten mit Gewalt herausgetreten und unlängst urinierte ein Polizist bei einer solchen Räumung sogar auf eines der Zelte. Es ist pure Menschenverachtung!
 
Seit über 30 Jahren ist weder die Stadt noch das Land bereit Unterkünfte für Geflüchetete bereitzustellen, sondern gibt lieber Millionen Euro pro Jahr für diese unverhältnismäßig hohe Polizeipräsenz aus. Die Polizisten werden allerdings nach nur drei Wochen Einsatz in Calais gegen neue, „unverbrauchte“ Kollegen ausgetauscht, weil sie dann anfangen „Gefühle“ zu zeigen und bei den Einsätzen nicht mehr hart genug durchgreifen können…

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