Project Description
Hilfe für das Hirtenvolk der Afar / Äthiopien
Auf unseren Einsätzen mit der Karawane der Menschlichkeit haben wir es vor allem mit den Folgen einer weltweiten Misere zu tun: Krieg, Gewalt, Korruption, Klimawandel, …
Menschen, die aus verschiedensten Gründen keine Zukunft mehr in ihrem Heimatland sehen und sich deshalb auf eine oft lebensgefährliche Reise begeben, waren bisher meist die EmpfängerInnen unserer Hilfe. Eigentlich wäre es aber noch wichtiger die Ursachen dieser Flucht zu bekämpfen. Fluchtursachen kann man jedoch nicht bekämpfen, indem man höhere Zäune baut, sondern ausschließlich durch die Verbesserung der Lebensbedingungen in den Herkunftsländern der flüchtenden Menschen. Sei es durch Friedensverhandlungen, durch verbesserte Arbeitsbedingungen, durch angemessene Löhne, durch Bildung oder durch wirklich fairen Handel.
In Äthiopien wütete noch bis November 2022 ein brutaler Bürgerkrieg in der Region Tigray und darüber hinaus. Als wir im Februar 2023 die Region besuchten war also das schlimme Treiben bereits Vergangenheit. Dennoch ist die Situation nach wie vor sehr angespannt und der zwei Jahre andauernde Krieg hat die ohnehin schon gravierenden Probleme der Bevölkerung nur noch mehr verschärft. Immer länger werdende Dürre-Perioden, korrupte PolitikerInnen, sowie macht- und geldgierige, internationale Investoren und InteressensvertreterInnen treiben nach wie vor ihr Unwesen in diesem schönen Land.
Wir haben uns daher entschieden eine kleine, lokale Organisation namens APDA zu unterstützen. APDA steht für „Afar Pastoralist Development Association“ also eine Vereinigung zur Unterstützung des Hirten- und Nomadenvolks der Afar. Die Organisation agiert auf verschiedensten Ebenen: Gesundheitsversorgung, Bildung, Wasserversorgung und Ernährung, landwirtschaftliche Entwicklung, Alphabetisierung, …
APDA ist eine Organisation von den Afar für die Afar und dennoch ist die Gründerin und unsere Ansprechpartnerin eine gebürtige Australierin namens Valerie Browning. Sie ist allerdings nach über 30 Jahren im äthiopischen Busch und verheiratet mit einem Afar, vielmehr Afar als Australierin. Valeries Afar-Name ist Maalika und unter diesem Namen ist sie in der ganzen Afar-Region bis über die Grenzen von Eritrea und Dschibuti bekannt. Eines der ersten großen Projekte von APDA ist die Geburtsklinik in Mile: Denn die Müttersterblichkeit war einst eine der höchsten der Welt in dieser Region. Maalika, gelernte Krankenschwester, konnte dieses Problem nicht auf sich beruhen lassen und errichtete 2011 diese Geburtsklinik. Allein durch diese Geburtsklinik ist die Säuglings- und Müttersterblichkeit in der Region deutlich zurückgegangen. Zusätzlich bildete APDA über die Jahre mehrere tausend GeburtshelferInnen aus, die in abgelegen Dörfern Notfälle begleiten.
„In Äthiopien konnten wir hautnah erleben, wie ethnische Konflikte, Korruption, Einmischung durch Fremdkonzerne und Klimaerwärmung Menschen in Not und Bedrängnis bringt und sie schließlich zur Flucht zwingt.“