Samen für die Zukunft säen

Wie wir bereits berichtet haben, sind die Afar ein Hirtenvolk und betreiben traditionell keinen Ackerbau. Durch die immer länger werdenden Dürreperioden haben nun aber die Tiere der Afar zu wenig zu fressen und zu trinken. Das bedeutet, sie geben kaum Milch und legen kaum an Gewicht zu, wodurch wiederum die Menschen zu wenig Nahrung haben. Die Folge ist am Ende eine Mangelernährung vom Säugling bis zum Greis.

Zwar geht es APDA vor allem darum, die traditionelle Lebensweise der Afar zu schützen, aber dennoch sehen Maalika und ihre Leute hier Handlungsbedarf. Mit sehr viel Fingerspitzengefühl versuchen sie nun, diesen NomadInnen neue Techniken und Lebensweisen zu vermitteln, mit welchen sie auf einfachste Weise und mit wenig Wasser verschiedene Gemüsesorten anpflanzen und kultivieren können. Eine vitaminreichere Ernährung würde auch das Immunsystem und die Abwehrkräfte der Afar stärken.

So kommen BewohnerInnen aus abgelegenen Gegenden für zwei Schulungsblöcke zu je drei Monaten in das Landwirtschaftsprojekt von APDA. Im ersten Block lernen sie, welche Systeme es zur Bewässerung gibt. Außerdem wird ihnen gezeigt, welche Pflanzen auf den unterschiedlichen Böden und unter unterschiedlichen Bedingungen wachsen können. Der zweite Block dient vor allem auch dazu, sich nach ersten praktischen Selbstversuchen im eigenen Lebensraum auszutauschen und Erfahrungen, sowie Erkenntnisse zu teilen.

Wichtig ist dabei, dass der Einsatz von Maschinen und Werkzeugen auf ein Minimum reduziert bleibt, damit die Menschen weiterhin nomadisch und unabhängig leben können.

Schön zu sehen, dass ein Austausch auf Augenhöhe eben auch ein Wissenstransfer sein kann, und das ganz ohne westliche Besserwisserei und Missionarentum. Von den Afar für die Afar!

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